Je nach der Anzahl der Alkylreste, die mit dem Stickstoffatom verbunden sind, unterscheidet man, primäre, sekundäre und tertiäre Amine. Man benutzt sie oft als Härter in Epoxyharzen und Polyurethanen. Die Gruppe - NH2 heißt Aminogruppe.
Wichtige Aminhärter (auch zu Polyaminen verbunden) in Epoxyharzen sind
z.B. Ethylendiamin, Diethylentriamin und Triethylentetramin, in Polyurethanen (Aminaddukt-Härter) z.B. 3-Aminomethyl-3,5,5-trimethylcyclohexyldiamin.
Aminhärter haben einen charakteristisch scharfen Geruch nach Heringslake. Die Dämpfe wirken zunächst stark reizend, dann ätzend. Zu den aromatischen Amine gehört z.B. Anilin, welches als Vor- und Zwischenprodukt in der chemischen Industrie zur Herstellung von Folien, Bindemittel, in Farben, Lacken und Klebern gebraucht wird. Als Alltagsgift kommt Anilin vor allem in Steinkohlenteeren, Autoabgasen und Tabakrauch vor.
Quelle:
Kur, Friedrich; Wohngifte, Handbuch für gesundes Bauen und Einrichtungen, 3. Aufl. Verlag Eichborn, 1993, S. 530
Schröter, Werner, u. a. Chemie, VEB Fachbuchverlag Leipzig 1986 S. 519, 550
Daunderer, Max; Gifte im Alltag, 1. Aufl. München: Beck, 1999, S. 62
9/2005
Autor: Peter Rauch