Frische, aber auch wieder durchfeuchtete, erhärtete Gipsmörtel enthalten gelöstes Sulfat, das Stahl zum Rosten bringt. Der pH-Wert einer Gipslösung liegt bei etwa 7. Für Rabitzarbeiten ist daher nur verzinktes Drahtgewebe zu verwenden. - Zink wird zwar auch durch Sulfatlösungen angegriffen, schützt aber das darunterliegende Eisen so lange, bis der Gipsputz trocken ist. Dann besteht bei Trockenheit allgemein keine Rostgefahr mehr.
Bei der Zementherstellung werden zur Regulierung der Erstarrungszeit Gips oder Anhydrit zugegeben. (Auf die einzelnen Reaktionen wird hier nicht weiter eingegangen.) Werden später dem erhärteten Zementstein erneut SO4-Ionen (z.B. aus dem Grundwasser oder Abwasser) angeboten, kommt es zur erneuten Bildung von Ettringit, wobei ein erheblicher Kristallisationsdruck entsteht, der den Zementstein zertreiben kann. Sulfattreiben, Ettringittreiben (Ettringit wegen seiner nadelförmigen, zerstörend wirkenden Kristalle auch = Zementbazillus)
Nachweis als CaSO4 . 2H2O:
Die Bildung von Gipsnadeln ist ein spezifischer und empfindlicher Nachweis für Calcium. Die Fällung ist nicht quantitativ, da Calciumsulfat bei Zimmertemperatur in Wasser zu 1,5 . 10-2 Mol/l löslich ist.
1 Tropfen der HCl-sauren Lsg. Des CaCO3- bzw. SrCO3-Niederschlag wird auf einem OT mit 1 Topfen 1 M H2SO4 vereinigt. Man lässt bei Zimmertemperatur langsam verdunsten und beobachtet nach etwa 10 Minuten unter dem Mikroskop (V::50-100) EG: 0,4 mirog Ca pD 4,5.
2006-12-08
Autor: Peter Rauch