Beim Gewöhnlichen Nagekäfer handelt es sich um einen Käfer, der nur 3-5 mm walzenförmig groß ist und eine bräunliche Farbe mit eng aneinander liegenden Längsstreifen auf den Flügeldecken aufweist sowie einen kaputzenartig ausgebildeten Prothorax, der den Kopf also wie eine Kaputze überdeckt.
Er gehört neben dem Hausbock zu den verbreitesten Holzzerstörern. Die Eiablage erfolgt während der Flugzeit (Mai bis Juni) in Ritzen und Spalten im Holz und in vorhandenen Bohrgängen, die weißen Eier sind zitronenförmig. Die bereits nach zwei Wochen ausschlüpfenden weißen, engerligartig gekrümmten Larven bohren sich sofort in das Holz ein und nagen als Holzzerstörer mehrfach gewundene Fraßgänge, wobei die Holzoberfläche unversehrt bleibt. Sie werden bis 6 mm lang.
Im Nadelholz verlaufen diese Gänge zunächst meisten im Frühholz, im Laubholz wahllos. Unregelmäßige Gänge fressend, durchzieht die Larve mehrere Jahre lang das verbaute Holz. Es entstehen kreisrunde Fraßgänge ca. 2 mm Durchmesser, von den Larven mit Kot und Bohrmehl verstopft.
Optimale Lebensbedingungen liegen bei 22ºC und bei einer Holzfeuchte um den Fasersättigungsbereich (28...30 %) vor. Unter 8...10% Holzfeuchte hört das Wachstum auf. Die Nahrung sind Eiweißstoffe (Kohlenhydrate, Zucker, Stärke, Cellulose) die 0,5% im Holz betragen sollten. Bevorzugt kühle feuchte Räume.
Die Gesamtentwicklungsdauer bis zur Verpuppung der Larve liegt bei 2 bis 3 Jahren. Nach 2 bis 3 Wochen schlüpft der Käfer. Das Flugloch ist kreisrund.
Die Klopfkäfer schlagen zur Paarungszeit heftig mit dem Halsschildvorderrand an die Wand der Bahrgänge, so dass ein Klopfen zu hören ist. Daher gibt es im Volksmund die Bezeichnung Totenuhr, da es in den Totenzimmer besonders still war.
Quelle:
Langendorf, G.; Holzschutzhandbuch für Fachleute 1988, S. 115
Unger, A.; Holzkonservierung S. 22
Günter, K.; u.a.; Urania Tierreich, Insekten 2./3. Aufl. 1974, Urania-Verlag Leipzig/Jena/Berlin S.239
Unger,W.; Unger, A.; Holztechnologie - Leipzig 37(1986)5, S. 255 ff
3/2003
Autor: Peter Rauch