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Leimfarbanstriche

Die Leimfarben bestehen aus tierische Leime (Tischlerleim), Pflanzenleime, Celluloseleime oder Casein, die zum Anrühren der Farbpulver verwendet werden. Der Leim kann sowohl in pastöser oder in trockener Form (gekörnt) vorliegen. Der Leim verliert auch nach dem Trocknen nicht die Löslichkeit in Wasser. Damit kann die Leimfarbe immer wieder abgewaschen werden, ist dafür aber nicht abwaschbeständig.

Leime reagieren in der Regel chemisch nicht und es sind fast alle Pigmente mit guter Deckkraft verwendbar. Die Zelluloseleime bieten als organische Stoffe einen guten Nährboden für Bakterien und Pilze. Sie sind zwar nicht wasserlöslich sollten jedoch nur für trockene Räumen verwendet werden. Durch ihren geringen Dampfdiffusionswiderstand kann der Untergrund gut die Feuchtespitzen regulieren (Verbesserung des Raumklimas). Tritt hier Schimmelpilzbefall auf, so ist auf fäulnisbeständige Anstriche auszuweichen, wie Silikat- oder Kalkfarbenanstriche.
Neben den o.g. Bindemitteln können auch Kunstharze oder Naturöle zur Vergütung, Kreide, etwas Titandioxid und Konservierungsmittel (in der Regel keine organische Lösungsmittel) zugemischt sein. Gegenüber Kunstharzdispersionsfarben erfüllen sie die ökologischen Leitkriterien, keine org. Lösungsmittel und Bindemittel aus regenerierbaren Rohstoffen.
Diese Farben spielen bei Innenanstrichen eine hervorragende Rolle.

Eine weiße Leimfarbe erhält man z. B. durch Auflösung von 125 g trockenem Leim in 3 l Wasser. Anschließend werden 5 kg Kreide in 2,5 l Wasser verrührt. Beide Lösungen kräftig miteinander verrühren. Leimfarben halten am besten auf einer körnigen, rauen, mit Kalkmilch bestrichenen Fläche und natürlich auch auf der Raufasertapete.

Erkennen des Altanstriches:
Finger wird schmierig-weiß oder farbig. Das Wasser wird aufgesogen. Benetzte Stelle dunkelt etwas nach.
Ist die Leimfarbe vergütet, so sind die Merkmale schwächer. Beim Abwaschen oder mit einem Schwamm wird deutlich Farbe entfernt.

Im Baumarkt Hornbach werden die vorgeleimten Farben in 3kg Beutel zu 2,85 Euro von der Firma www.baufan.de Baufan -Leipzig angeboten. Weitere Anbieter sind www.kreidezeit.de und www.auro.de.

Quelle:
Scholz, Wilhelm; Hiese, Wolfram; Baustoffkenntnis, 13. Aufl., Werner Verlag GmbH Düsseldorf 1995, S.548
Kurt, Schönburg; Bauschäden sind vermeidbar, Wissensspeicher für den richtigen Baustoffeinsatz, 2. Aufl. 1978, S. 119
Schwarz, Jutta; Ökologie im Bau, Verlag Paul Haupt Bern Stuttgart Wien, 4. Auf. 1998 S.61
Raaf, Hermann; Chemie des Alltags A-Z, Ein Lexikon der praktischen Chemie, Herder Freiburg Basel Wien, 27. Aufl. 1990, S. 48


5/2005

Autor: Peter Rauch

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