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Magnesium (Mg)

Eigenschaften:
Es kristallisiert hexagonal mit dichtester Kugelpackung. Die Dichte beträgt 17400 kg/m3. Der Schmelzpunkt liegt bei 657ºC, der Siedepunkt bei 1105 ºC, die relative Atommasse ist 24,305 und die Ordnungszahl 12. Zugfestigkeit 180 N mm-2 und die Brinellhärte 13 HB. Die Wärmeleitfähigkeit bei 20ºC beträgt 143 W/mK und die elektrische Leitfähigkeit ist 22,4 m Ω-1 mm-2. Silberweiß, sehr leicht, weich und dehnbar, schlecht gieß- und schweißbar, nichtlötbar, durch Legierungen mechanisch beständiger.

Chemische Beständigkeit:
Magnesium hat eine große Affinität zu Sauerstoff. Es ist verhältnismäßig (gering) gegen Korrosionsangriffen durch die mattweiße Oxidhaut widerstandsfähig. Von den meisten (auch schwache Säuren) und Salzen wird Mg angegriffen. Eine Ausnahme bildet Flusssäure. Es ist aber gegen Laugen bis etwa 100ºC sehr beständig, gegen NaOH (bis 50% und 60ºC). Beständig gegen Kohlenwasserstoffe, höhere ein- und mehrwertige Alkohole (wasserfreies Methanol greift jedoch an) und gegen trockenes Chlorgas. Relative Beständigkeit gegenüber Chromsäure, deren Salze, gegen Fruchtsäfte und Fettsäuren. Dagegen greifen Mineralsäuren stark an. Halogenwasserstoffe reagieren bei höheren Temperaturen heftig.
Der Manganzusatz von ca. 3% bewirkt eine Verbesserung des Korrosionswiderstandes.
Zusätzlich Lacküberzüge der Oberfläche ergeben einen verbesserten Korrosionsschutz. Mg ist wegen der Stellung in der Spannungsreihe sehr empfindlich und es muss die Berührung z. B. mit Kupfer oder Stahl vermieden werden. Beim Befestigen von Beschlägen wird empfohlen, die Schrauben vorher in Kunstharz zu tauchen.
An der Luft entzündet sich Mg oberhalb von 500°C.

Verwendung und Verarbeitung:
Unedelste Gebrauchsmetall, daher nur beschränkte Anwendung in der chemischen Industrie.
Ist Legierungsbestandteil vieler Leichtmetalllegierungen z.B. im Flug- und Fahrzeugbau, Halbzeug, z. B. Bleche und Profile für den Leichtbau, Geländer, Handläufe, Fertigerzeugnisse wie Möbelbeschläge, Kleiderablage, Zubehör für Elektroindustrie u. a., für Al-Legierungen, Druckgussmetall, für Opfer-Anoden beim elektrochemischen Korrosionsschutz sowie pyrotechnische Zwecke sowie im Bauwesen Bestandteil des Magnesiabinders für Leichtbauplatten und Steinholzfußböden.
Beim Zerspanen können sich die Späne selbst entzünden. Durch die hohe Verbrennungstemperatur wird Wasser thermisch in Wasserstoff und Sauerstoff zersetzt. Daher zum Löschen kein Wasser oder feinen Sand verwenden, sondern am günstigsten Graugussspäne oder Abdecksalze verwenden.

»Mineralstoff für den lebenden Organismus und Wirkung als Gift

Quelle:
Eisenkolb, F.; Einführung in die Werkstoffkunde Band IV, Verlag Technik Berlin 1967
Wosnizok, Wolfgang; Werkstoffe kurz und übersichtlich, 6.Aufl., Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie Leipzig 1974
Scholz, Wilhelm, Hiese, Wolfram, Ettel, Wolf-Peter; Baustoffkennwerte, 13.Aufl., Werner-Verlag GmbH Düsseldorf 1995
Schröter, Werner; Lautenschläger, K.-H.; u. a.; Chemie 17. Aufl., Fachbuchverlag Leipzig 1986
Hirschberg, Hans Günther; Handbuch Verfahrenstechnik und Anlagenbau, Springer Verlag Berlin Heidelberg 1999


9/2005

Autor: Peter Rauch

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