MCS oder Chemikalienüberempflindlichkeit wird durch zahlreiche krankheitserregende Ursachen ausgelöst, durch Stoffe und in Dosierungen, die bisher als unschädlich galten und von der Mehrheit der Bevölkerung problemlos toleriert werden. Entscheidend ist hier die Entgiftungskapazität der Körperzellen, die aufgrund erblicher Faktoren unterschiedlich ausgeprägt ist. Bei einem Mangel an dem Enzym-GSH-S-Transferase sind die Betroffenen weitaus anfälliger für die umweltbedingten Erkrankungen und reagiert so bereits auf winzige Spuren von Schadstoffen. MCS-Syndrom wird als Multiorganerkrankung von den Proponenten der klinischen Ökologie charakterisiert. Zur Klärung der Krankheitssymptome wird sich oft allergologischer oder toxikologischer Konzepte bedient. Allerdings konnten diese Konzepte wissenschaftlich bisher nicht begründet werden, wodurch eine Anerkennung durch die Schulmedizin bisher ausblieb.
Charakteristische Einzelsymtome sind Kopfschmerzen, Müdigkeit, allgemeine Schwäche, Konzentrationsstörungen, Störungen der Merkfähigkeit, Reizungen der Schleimhäute des Auges und des Rachens und Verdauungsbeschwerden.
Nach folgenden Hauptkriterien kann eine Zuordnung erfolgen:
( weiter in C. Wolf »http://www.univie.at/Innere-Med-4/Arbeitsmedizin/MCS.HTM
Im ÖKO-TEST-SONDERHEFT Kleinkinder Band 25/1998, Seite 67 wird ein interessantes Ergebnis hervorgehoben. Krankheit und unspezifische Symptome wie Asthma, und andere haben in den letzten Jahren auffällig zugenommen. Die Studie stellt fest, das sowohl Umweltgifte als auch der moderne Lebensstiel dabei eine Rolle spielt. Ein Vergleich München und Leipzig zeigt, daß sich die Zahl der Heuschnupfen- und Asthmafälle bei Kinder in Leipzig sich dem Westniveau annähert und ein Zusammenhang zum westlichen Lebensstil bestehen kann. In der ehemaligen DDR wurden die Kinder früher als im Vergleich zur alten BRD in Gemeinschaftseinrichtungen (Krippe und Kindergarten) untergebracht, was zu vermehrten Infekten bei den Kindern führte. Nach der Schmuddelhypothese ist das Immunsystem durch die Bildung von Infektantikörper vernünftig beschäftigt und kommt nicht auf die unsinnige Idee IgE Antikörper zu bilden und damit die Allergiekarriere zu starten.
In vielen Literaturquellen werden Pyrethroide (Schädlingsbekämpfungsmittel), Wirkstoffe von Holzschutzmittel und viele andere chemische Verbindungen benannt. Weder Pyrethroide noch Holzschutzmittel dürften in einem normalen Gebäude vorhanden sein. Bei konstruktiven Holzschutz, den man früher gegenüber heute besser verstand auszuführen, gibt es keine bzw. geringe Gefährdung und wenn massenhaft Insekten auftreten, liegt es unter Umständen an der Bauart, Baustoffauswahl oder am Nutzungsverhalten. Werden Schädlingsbekämpfungsmittel eingesetzt, so orientiert eine gute Fachfirma auf eine gezielte Maßnahme mit geringsten Bekämpfungsmitteleinsatz. Angebotsanforderungen erfolgen in den seltensten Fällen nach Qualitätsparameter. Vielmehr werden Quadratmeter und Liter abgerechnet. Kritisch sind die chemischen Keulen im freien Handel zu beurteilen, die auch zur Schimmelpilzbekämpfung angepriesen werden.
5/2006
Autor: Peter Rauch