INSTITUT
FÜR MATHEMATISCHE PHYSIK DER
TECHNISCHEN UNIVERSITÄT CAROLO-WILHELMINA - Prof. Dr. G. Gerlich - |
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Mendelssohnstraße 3 1. Oktober 2005 |
[Anmerkung: Ich habe die Teile in eckige Klammern gesetzt und kursiv geschrieben, die man m. E. weglassen könnte, ohne daß der Gedankengang wesentlich unterbrochen wird.]
Mehrfach wurde ich aufgefordert, in einer wissenschaftlichen Zeitschrift vom Standpunkt eines theoretischen Physikers darzulegen, daß es den atmosphärischen Kohlendioxid-Treibhauseffekt nicht gibt. Dies habe ich immer abgelehnt, weil es sich bei diesem angeblichen Effekt nicht um Physik handelt, sondern um ein modernes Beispiel für das Märchen von Kaisers neuen Kleidern. Gerne komme ich dagegen der Bitte meines Freundes Wolfgang Thüne nach, ein Vorwort für sein neues Buch "Der Freispruch" zu schreiben, das man als Fortsetzung seines preisgekrönten Buches "Der Treibhausschwindel" ansehen kann und in dem er nachweist, daß man die zivilisierten Menschen von dem Vorwurf freisprechen muß, "Klimakiller" zu sein.
Jeder Autofahrer kennt den Treibhauseffekt, daß nämlich die Luft in einem in der Sonne stehenden Auto im Innenraum deutlich wärmer ist als die Luft außerhalb des Autos. Entsprechendes gilt für ein Gewächshaus oder Treibhaus, wenn die Sonne scheint. Bei dem atmosphärischen Treibhauseffekt geht es aber gar nicht um diesen Effekt, obwohl bewußt wahrheitswidrig von vielen Treibhauseffekt-Funktionären behauptet wird, der Erwärmungsmechanismus sei beim atmosphärischen Treibhauseffekt der gleiche. Die erhöhte Temperatur im Innenraum des Gewächshauses entsteht primär durch die durch die Wände und Decke eingesperrte erwärmte Luft. Dieser "Effekt" wird dauernd von den Menschen im täglichen Leben benutzt, z. B. bei der Kleidung, beim Einhüllen mit Wolldecken, oder bei einem beheizten Raum: Wenn man alle Türen und Fenster und möglichst noch ein Deckenfenster öffnet, hat man Schwierigkeiten, im Winter im beheizten Innenraum die Außentemperatur ausreichend zu übertreffen. Deshalb hat dieser selbstverständliche Effekt auch keinen Namen als physikalischer Effekt.
Beim atmosphärischen Treibhauseffekt handelt es sich nicht um zwei verschiedene, objektiv meßbare Temperaturen, sondern um zwei angeblich berechenbare bzw. angeblich berechnete Temperaturen. Die eine Temperatur von 15 °C will man angeblich erhalten haben durch Mitteln über die bodennahen Lufttemperaturen über die gesamte Erde. Dies geht schon deshalb nicht, weil siebzig Prozent der Erdoberfläche Ozeane sind, für die praktisch keine Meßwerte vorliegen. Die andere Temperatur wird über das Boltzmann'sche Strahlungsgesetz aus der Strahlungsintensität der Sonne berechnet. Man berechnet dazu die vierte Wurzel aus dem Mittelwert der vierten Potenz der absoluten Temperatur (in Kelvin). Dies ergibt angeblich - 18 °C. Die Differenz von 33 °C dieser Zahlen nennt man den "natürlichen" (atmosphärischen) Treibhauseffekt (der Erde). An anderer Stelle bin ich ausführlich auf diese Rechnungen eingegangen ("Die physikalischen Grundlagen der Treibhauseffekte und fiktiver Treibhauseffekte", in: "Treibhaus-Kontroverse und Ozon-Problem", Europäische Akademie für Umweltfragen (1996), S. 115-147) und habe dort gezeigt, daß man diese Mittelwerte nicht vergleichen darf, daß die vergleichbaren Mittelwerte eine Differenz von über hundert Grad liefern würden und daß es auch den Kohlendioxid-Treibhauseffekt nicht gibt. Hier soll nur eine Beobachtung reichen: Es gibt kein Lehrbuch der Physik, in dem der atmosphärische Treibhauseffekt erklärt wird. Ich kenne nur ein extrem schlechtes Experimentalphysikbuch, in dem keine Experimente richtig beschrieben werden, und einen Einführungstext in die Meteorologie, in denen der atmosphärische Treibhauseffekt zwar behauptet und seine angeblichen Folgen diskutiert werden, aber nicht einmal der Treibhauseffekt des Gewächshauses richtig beschrieben wird.
Bei diesem Kenntnisstand stellt sich sofort die Frage: Wieso kann ein nicht existierender physikalischer Effekt dazu führen, daß mit ihm sogar wirtschaftspolitische Maßnahmen begründet werden können, daß nämlich durch diese "Hintertür" plötzlich weltweit eine globale Planwirtschaft eingeführt werden soll. Denn ebensowenig, wie in den Planwirtschaften die Parteifunktionäre das Plansoll garantieren konnten, können dies nun die Regierungen und Industriefunktionäre bei den Kohlendioxid-Quoten. Eines ist aber so sicher wie das Amen in der Kirche: jede künstliche Verteuerung der Primärenergienutzung ist für jedes Wirtschaftssystem eine todsicher wirkende Wirtschaftsbremse.
Die 68-er bescherten uns eine neue "Wissenschaft", den Marxismus, unter unterschiedlichen Benennungen, in denen sich die tummeln konnten, die in den klassischen Disziplinen nichts zustande gebracht haben. Auf diese Weise bekamen die marxistischen Prognosen, die insbesondere den Untergang des Kapitalismus und das Arbeiterparadies auf Erden versprachen, den Anstrich wissenschaftlicher Aussagen. Jeder Ignorant, Betrüger oder Dummkopf konnte so plötzlich zu einem Wissenschaftler werden. Auch wurde der Begriff der "gesellschaftlich relevanten Wissenschaften" geboren und den meisten klassischen Disziplinen aufgezwungen. Dies ersetzte die aus der wissenschaftlichen Tätigkeit gewachsenen eigenen Ziele, die für die meisten Laien unverständlich sind. Die "zweckfreie" Wissenschaft wurde durch die "gesellschaftlich relevante" Wissenschaft ersetzt. Die nur auf ihre eigenen wissenschaftlichen Ziele ausgerichteten Wissenschaften hatten ausgedient zugunsten einer von der öffentlichen Meinung verstandenen. Da der Marxismus mit seinen Weltuntergangsprognosen offensichtlich vgesellschaftlich relevant" war, wurde dies zunehmend von allen anderen Wissenschaften verlangt.
Die militärische und zivile Nutzung der Kernspaltung sind offensichtlich "gesellschaftlich relevant". Bei der militärischen Nutzung der Kerntechnik, auf die Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg verzichtet hat, ist die "gesellschaftliche Relevanz" unbestreitbar. Etwas schwieriger ist es mit der zivilen Nutzung. Die Entwicklung der zivilen Kerntechnik konnte wegen der Größe und des Risikos nicht mehr die Aufgabe der Entwicklungsabteilungen selbst großer Betriebe sein. Es handelte sich um nationale und internationale Projekte, die die staatlich aufgebauten Großforschungsinstitute übernehmen mußten (Kernforschungszentren). Für diese Institute war es sofort vorbei mit einer "zweckfreien" Forschung. Es mußte die "gesellschaftliche Relevanz" mit jedem Forschungsbericht nachgewiesen werden, was inzwischen auch auf die Universitäten durch die staatlichen Behörden ausgedehnt wurde (Forschungsevaluation). [Dies geschieht unter dem Beifall vieler Professoren, die häufig in ihrer "wissenschaftlichen Jugend" nur die Auftragsforschung der Großforschungseinrichtungen kennengelernt haben.]
Die Begründung für die "gesellschaftliche Relevanz" der zivilen Entwicklung der Kerntechnik war in der Zeit der Atombombenversuche in Deutschland relativ einfach: Deutschland wollte von der Kernforschung nicht vollständig abgekoppelt sein. Außerdem konnte jedem Laien überzeugend klar gemacht werden, daß die Vorräte an fossilen Brennstoffen endlich waren. [Dies gilt natürlich auch für die Wassermenge im atlantischen Ozean. Trotzdem stellt sich niemand die Frage, wie lange man braucht, um diese Wassermenge des Ozeans auf den Mond zu transportieren.] Man mußte sich aber genauer fragen, wie endlich diese Vorräte waren. Es wurde mit falsch geschätzten globalen Zahlen gearbeitet, die sich kein Laie vorstellen konnte. Der Club of Rome berechnete für das Jahr 1990 das Verhungern der Menschheit mit lächerlichen hydrodynamischen "Weltvolkswirtschaftsmodellen". Damit konnten Mechanikprofessoren die Anschaffung der größten und teuersten Computer begründen, um diese "gesellschaftlich relevanten" Rechnungen durchführen zu können. Zwar wurden diese lächerlichen Modellrechnungen von den ernsthaften Volkswirtschaftsprofessoren sofort als falsch, albern und überflüssig entlarvt, aber diese Professoren, die sich an die Regeln ihrer eigenen Wissenschaft hielten, benutzten keine Großcomputer und waren deshalb in der öffentlichen Meinung nicht ernst zu nehmen. Die damaligen Großrechner werden heute von jedem PC und Taschencomputer um Größenordnungen übertroffen. Inzwischen behaupten manche Club-of-Rome-Leute, der Weltuntergang wäre nur durch ihre Weltuntergangsprognosen ausgeblieben. Daß die Prognosen völliger Unsinn waren, wußte damals aber jeder, der die Realitätsnähe der hydrodynamischen Weltvolkswirtschaftsmodelle kannte. Inzwischen versucht sich niemand mehr an diesen Modellrechnungen. Denn selbst größere oder die größten Rechner versprechen keinerlei sinnvolle Ergebnisse. Die Parallele zu den heutigen Prognosen der Klimarechenzentren ist nicht zu übersehen.
Ich komme zurück auf das Argumentieren mit "globalen Zahlen". Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, wurde damals eine Jahreszahl um 2050 oder 2100 gehandelt, die mit Sicherheit kein damals erwachsener Zeitgenosse erleben konnte und bis zu der die fossilen Brennstoffe aufgebraucht sein sollten. Relativ früh bemerkte man dann aber, daß die verfügbaren Mengen fossiler Brennstoffe durch die neu entdeckten Lager schneller wuchsen als der geschätzte wachsende globale Verbrauch, was mit Sicherheit jede Prognose wertlos machte. Deshalb kam als neues Argument für die gesellschaftliche Relevanz der Entwicklung der Kerntechnik auf, die fossilen Brennstoffe seien zu schade zum Verbrennen. Man hatte nämlich Kernkraftwerke in der Planung, mit deren Hilfe man diese Brennstoffe zu wertvollen Kunststoffen verarbeiten konnte.
Die zivile deutsche Kerntechnik war damals führend in der Welt (Leichtwassserreaktoren, Hochtemperaturreaktoren, Schnelle Brüter; die Lösung des Entsorgungsproblems), weil sich die deutschen Kerntechniker nicht mit der Weiterentwicklung der Wasserstoffbomben beschäftigen mußten und konnten. Dieser Vorsprung konnte inzwischen abgebaut werden, was relativ leicht durch die Finanzierung der Kernkraftgegner zu organisieren war, wobei das Geld vermutlich sowohl aus östlichen, als auch aus westlichen Quellen stammte. Nachdem der Verbrauch der fossilen Brennstoffe nicht mehr so leicht in die nahe Zukunft gelegt werden konnte, und der technische Vorsprung nicht leichtfertig durch die Politik verspielt werden sollte, verfiel der damalige Bundeskanzler Schmidt zur Verteidigung der Weiterentwicklung der Kerntechnik bzw. der Entwicklung der neuen Reaktoren auf eine "gesellschaftlich relevante" Begründung: Er möchte nicht, daß unsere Enkelkinder am Kohlendioxid erstickten. Es ist ja für jeden Laien sofort einsichtig, daß im Unterschied zu den Kohlekraftwerken die Kernkraftwerke beim Betrieb kein Kohlendioxid produzieren.
Kohlendioxid ist mit einem Volumenanteil von ungefähr 0, 03 Prozent in der Erdatmosphäre vorhanden, das sind also 0, 3 Promille. Es ist lebensnotwendig für das Pflanzenwachstum und damit auch lebensnotwendig für die tierischen Lebewesen. Die thermodynamischen Eigenschaften des Gasgemisches Luft erhält man durch das anteilige Mitteln der Eigenschaften seiner Anteile (Gibbs'sche Thermodynamik). Die thermodynamischen Eigenschaften der Luft der Erdatmosphäre (Wärmeleitfähigkeit, spezifische Wärme) werden also durch diesen kleinen Anteil des Kohlendioxids nicht im Bereich der meßbaren Dezimalstellen beeinflußt. Also benötigte man andere Eigenschaften des Kohlendioxids, wobei das Ersticken als erstes ins Auge fällt. Da stellte man aber schnell fest, daß die Gefahr des Erstickens selbst beim Verdreifachen des Kohlendioxidanteils nicht gegeben ist. Auf diesen Anteil bringen es in der freien Atmosphäre keine menschlichen Aktivitäten. Damit entfiel als Begründung für die "gesellschaftliche Relevanz" der Weiterentwicklung der Kerntechnik das Argument mit dem Ersticken, und man mußte eine andere Begründung suchen, und die fand man angeblich in einer anderen Eigenschaft des Kohlendioxids, nämlich, die ultrarote bzw. infrarote elektromagnetische Strahlung zu absorbieren.
Zwar wurde die Quantentheorie "erfunden", um die Absorption und Emission der Strahlung durch Materie zu beschreiben, trotzdem leistet sie nicht die Beschreibung des Vorgangs der Absorption und Emission. Auch versagt die Strahlungstransporttheorie in der Astrophysik bei den kalten Sternen und den Molekülspektren der Planeten. Für die Begründung der gesellschaftlichen Relevanz eines Gebietes eignen sich natürlich besonders gut solche physikalische Bereiche, in denen die Theorien versagen, weil man dann die verkehrtesten Behauptungen nicht einfach widerlegen kann. Aber es bleibt noch das Problem, wie man diesen Absorptionseigenschaften für das ultrarote Licht eine "gesellschaftliche Relevanz" verpassen konnte.
In der Mitte der siebziger Jahre des vorigen Jahrhunderts begründeten gewisse Geophysiker ihre "gesellschaftliche Relevanz" mit der Warnung vor einer beginnenden Eiszeit. Vielleicht hat das die für die Kerntechnik Argumente suchenden auf den Gedanken gebracht, die sofort nach ihrer Veröffentlichung widerlegte Eiszeithypothese des S. Arrhenius ("On the influence of carbonic acid in the air upon the temperature of the ground, Phil. Magazine 41, 5 (1896)") auszugraben, die Arrhenius nicht mit der Quantentheorie behandeln konnte, da es die Quantentheorie damals noch gar nicht gab. Er wendete das Stefan-Boltzmannsche Strahlungsgesetz falsch an, indem er die Ursache mit der Wirkung verwechselte. Nach Arrhenius entstanden die Eiszeiten durch einen unterschiedlichen Kohlendioxidanteil in der Erdatmosphäre. Der erhöhte Kohlendioxidanteil in der Atmosphäre war für die Warmzeiten verantwortlich und der niedrigere für die Eiszeiten. Die Begründung dafür, daß am Ende der Warmzeiten weniger Kohlendioxid in der Atmosphäre sein soll und den Übergang in die Eiszeit auslöste, ist noch relativ einfach: Die Pflanzen haben das Kohlendioxid gebunden. Das Ende der Eiszeiten auf einen erhöhten Kohlendioxidanteil der Luft zurückzuführen, ist aber deutlich schwieriger: Man hatte keine Lebewesen oder Industriebetriebe, die angeblich den Kohlendioxidanteil erhöhen könnten. Wie schon gesagt: die von Arrhenius zusammengebastelte Eiszeithypothese löste sofort Widerspruch aus und wurde von allen Wissenschaftlern verworfen.
Um mit der Arrhenius-Hypothese "gesellschaftlich relevante" Argumente für die Kerntechnik zu haben, mußte man eine schwierige Propagandaleistung bringen: die Warmzeiten waren mit Sicherheit für die tierischen und pflanzlichen Lebewesen (und die Menschen) die angenehmeren, verglichen mit den Eiszeiten. Auch wird es von den meisten Menschen begrüßt, wenn man im Jahresmittel weniger heizen muß. Als es im Mittelalter in Europa so warm war, daß in England Wein angebaut wurde, war es mit Sicherheit im Mittel wärmer als in den letzten Jahrhunderten. Darüber hinaus wurde diese Zeit das Klimaoptimum des Mittelalters genannt, also das beste Klima. Man mußte sich also Nachteile der Warmzeiten ausdenken, die niemand überprüfen kann, um der Bevölkerung das bessere Klima als das schlechtere einzureden. Dies reichte aber nicht aus, man mußte den Leuten auch noch einreden, daß ein erhöhter Kohlendioxidanteil in der Atmosphäre zu einer Erhöhung der mittleren bodennahen Lufttemperaturen führen würde. Ein erster Schritt in die "richtige" Richtung war die Benennung dieses Mechanismus als "Treibhauseffekt". Bei diesem Wort denkt jeder zuerst an die unangenehme feuchte Schwüle in einem Gewächshaus; natürlich muß man dabei vergessen, daß diese feuchte Wärme für das Pflanzenwachstum günstig ist, was wiederum im Endeffekt dem Menschen Vorteile bringt.
Auch das zweite Buch von Wolfgang Thüne behandelt eine Unmenge von logischen Purzelbäumen, die die Verfechter des Treibhausunsinns schießen mußten, um eine eventuelle Klimaverbesserung in eine Katastrophe umzuwandeln. Der Unsinn beginnt schon mit dem Zitat, wie die Deutsche Physikalische Gesellschaft und die Deutsche Meteorologische Gesellschaft den Treibhauseffekt definierten: Es ist die Behauptung, daß gewisse Gase (wie das Kohlendioxid) das Sonnenlicht ungehindert durchlassen, aber die Abstrahlung des infraroten Lichts des Bodens behindern. Schon die erste Behauptung ist bewußt falsch. Es wird wider besseren Wissens verschwiegen, daß über dreißig Prozent der Intensität des Sonnenlichts im ultraroten Bereich liegt. Das ist so viel, wie der Boden strahlt, also wird auch ein großer Teil der direkten Sonnenstrahlung absorbiert (übrigens erst recht im UV-Bereich). Das ist aber nicht das einzige Problem. Denn ähnliche Eigenschaften für die elektromagnetische Strahlung wie das Kohlendioxid hat der Wasserdampf, der ohne menschliche Einflußnahme in einer ganz anderen Größenordnung in der Atmosphäre vorkommt und dessen klimabestimmende Wirkung von niemandem bestritten werden kann: Mittelmeerklima, gemäßigtes Klima, Kontinentalklima usw.
[Bekanntlich sind siebzig Prozent der Erdoberfläche Ozeane, also Wasserflächen. Die Mittelwerte der oberflächennahen Lufttemperaturen sind also durch die Wasserdampf-gesättigten Wasseroberflächentemperaturen bestimmt, die durch die für das Wetter wichtigen horizontalen Luftbewegungen in die Kontinente hineintransportiert werden. "Woher" das Wetter kommt, kann man sich in der Zeitung auf den abgedruckten Bildern der geostationären Satelliten ansehen: nämlich von den Weltmeeren. In keinem Geographieunterricht wurde früher die für Mitteleuropa klimabestimmende Wirkung des Golfstroms weggelassen.]
Aber der Weg ist noch weit, wie hiermit gewisse Leute glauben ableiten zu können, daß diese Absorptionseigenschaften von Gasen z. B. Unwetterkatastrophen und so etwas Ähnliches wie eine neue Sintflut auslösen können. Wie sich die "gesellschaftlich relevanten Wissenschaftler" mit dem Ausmalen unbegründeter Katastrophenprognosen tummeln und gegenseitig an Dummheit übertreffen können, wird von Wolfgang Thüne mit vielen, unvorstellbaren Aussagen belegt. Es ist wie beim Märchen von Kaisers neuen Kleidern und Wolfgang Thüne ist das "Kind", das auch mit diesem Buch auszusprechen und zu belegen wagt, daß der Kaiser doch gar nichts an hat.
Ich glaube, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gebührt das Verdienst, daß sie als erste überregionale deutsche Tageszeitung einen Artikel publiziert hat, der mit dem Unsinn des Kohlendioxid-Treibhauseffekts (leider ohne Wirkung) aufgeräumt hat. Von dem damaligen FAZ-Wissenschaftsredakteur K. Rudzinski erschien in der FAZ vom 15. 9. 1976 ein Beitrag mit dem Titel "Kein Treibhauseffekt durch Kohlensäure", der sich auf einen Artikel von Prof. A. Schack in den Physikalischen Blättern 1, 26 (1972) stützte. Die Physikalischen Blätter sind das offizielle Publikationsorgan der o. g. Deutschen Physikalischen Gesellschaft. Bei Prof. A. Schack muß man ergänzen, daß er der Autor des Standardlehrbuchs "Der industrielle Wärmeübergang" ist, das 1983 in der 8. Auflage erschienen ist. Er hat als erster erkannt, daß die Emission der Kohlensäure und des Wasserdampfes für den hohen Wärmeübergang in den Brennkammern verantwortlich ist. Dieses Emissionsverhalten wird von den Treibhaushysterikern zu einem Reemissionsverhalten (zwei Vorsilben!) umfunktioniert, das bei den Atmosphärentemperaturen der Erde aber vollständig zu vernachlässigen ist. Mit seinen guten Kenntnissen des Strahlungsverhaltens dieser Gase kam Prof. Schack sehr schnell zu dem Ergebnis, daß ein unterschiedlicher Gehalt an Kohlendioxid nur den Höhenbereich beeinflußt, in dem die Kohlendioxidlinien absorbieren, was aber keine Auswirkungen auf die bodennahen Lufttemperaturen hat. Etwas vereinfacht kann man sich vorstellen, daß die Gesamtmenge einer vom Licht durchlaufenen Substanz angibt, wie groß der Anteil des absorbierten Lichts ist. Wenn der Anteil klein ist, ist der Weg lang, bis die Intensität auf einen kleinen Bruchteil abgefallen ist. Wenn die Konzentration groß ist, ist der Weg kurz. Da Wasserdampf meist in einem wesentlich höheren Anteil in der Atmosphäre vorhanden ist, ist dessen Absorption auch wesentlich mehr in den bodennahen Luftbereichen.
Der Artikel von Prof. Schack ist in der Zeit erschienen, als noch die Meinung eines kompetenten Wissenschaftlers ausreichte und diese Leute noch nicht die "gesellschaftliche Relevanz" ihrer Aussagen nachweisen mußten. Bezeichnender Weise wurde Prof. Schack auch nicht in einer wissenschaftlichen Zeitschrift "widerlegt", sondern dies versuchte Prof. H. Oeschger in einer Tageszeitung (Neue Zürcher Zeitung vom 9. 11. 1976), der offenbar die erwartete Klimakatastrophe als gesellschaftlich relevantes Argument zur Finanzierung seiner teuren Eiskern-Bohrungen brauchte. Sein wesentliches Argument war so einfach, wie falsch: Herr Prof. Schack müsse sich mit seiner Darstellung geirrt haben, da der Kohlendioxid-Treibhauseffekt mit den damals größten Computern berechnet worden sei. Diese Rechner werden heute von jedem PC und Taschencomputer übertroffen, was eigentlich alles über solche "Rechnungen" aussagt.
Natürlich muß man sich fragen, wer eigentlich diese "Rechnungen" durchgeführt hat. Wenn man mit einem Computer mit Simulationsrechnungen Strömungen der Atmosphäre oder der Meere nachzubilden versucht, stellt sich sofort die Frage der "gesellschaftlichen Relevanz"; denn außer der Aussage, daß es nicht gelingt, diese Strömungen realitätsnah nachzubilden, bekommt man kein ehrliches Ergebnis. Natürlich kann man beim Beantragen des Großrechners versprechen und vermuten, daß man mit dem neuen Rechner z. B. die Wettervorhersage verbessern kann. Diese Begründung findet man immer in der Zeitung, wenn gemeldet wird, daß in den USA die Entwicklung eines neuen Großrechners staatlich gefördert wird. Wenn er erst gebaut wurde, kann man wieder weiterhin mit den Wettersatellitenbildern arbeiten. Als neuer Beantragungsgrund für größere Computer diente nun der angebliche Treibhauseffekt und erfunden wurde eine neue "Wissenschaft", die Globalklimatologie. Es sollte durch globale Simulationsrechnungen festgestellt werden, um wie viel sich die mittlere bodennahe Lufttemperatur erhöht, wenn der Kohlendioxidanteil in der Atmosphäre verdoppelt wird. Die Ergebnisse sagten alles über die eingesetzten Programme und mathematischen Konzepte: Die Ergebnisse unterschieden sich um den Faktor Zehn. Inzwischen sind sie von Politikern und politischen Beamten (IPCC) "demokratisch" um einen Faktor Zehn reduziert worden, damit man sie bei den nächsten Konferenzen wieder erhöhen kann.
Die Globalklimatologen konnten ohne größeren geistigen Einsatz die (schlechten) Simulationsrechnungen für die atmosphärischen Strömungen mit den realitätsfernen Simulationsprogrammen für die Meeresströmungen koppeln. Außerdem konnte man die Strahlungstransportrechnungen der Astrophysiker einbauen, obwohl diese mathematisch überhaupt nicht zu den aus den hydrodynamischen Gleichungen abgeleiteten Differenzengleichungen der Strömungsmodelle passen. Wenn man diese Programme monatelang laufen ließ, mußten während des Programmlaufs die Programme verändert werden (Flußsteuerung), damit das System nicht in "unphysikalische Zustände" gelangte, was ja ein mehr als deutlicher Hinweis darauf ist, daß die Modellrechnungen grundsätzlich falsch sind und keinerlei Aussagewert haben. Eine kleine Anmerkung für Mathematiker: die infinitesimal kleinen Flächenelemente sind bei diesen Programmen eine Million, eventuell heute eine Viertelmillion Quadratkilometer groß.
Da jetzt die Zeit anbricht, in der die Groß- und Superrechner - wie die Mammuts - auszusterben beginnen und jeder Laie mit seinem PC die früheren schlechten Simulationsrechnungen der Klimarechenzentren selbst durchführen kann, könnte man die Hoffnung haben, daß diese Rechenzentren geschlossen werden und diese Leute nicht mehr wider besseren Wissens zum Nachweis ihrer "gesellschaftlichen Relevanz" den Weltuntergang voraussagen, der angeblich nur mit neomarxistischen planwirtschaftlichen Maßnahmen abzuwenden ist. Das bedruckte Papier, mit dem die Globalklimatologen oder Klimarechenzentren die Umwelt verschmutzen, hat nichts mit ehrlicher Wissenschaft und Forschung zu tun. Die Globalklimatologen benutzen weniger physikalische Gesetzmäßigkeiten als die Astrologen (Sterndeuter).
Es ist modern geworden, immer "Szenarien" abzuhandeln, damit man nicht seine unplausiblen Hypothesen begründen muß. Deshalb möchte ich nun zum Schluß meines Vorworts als Szenarium ein logisch konsequentes "Klimarettungskonzept" entwickeln und vorstellen.
[Angeblich "blasen" die Industriestaaten, an der Spitze die
USA, das "schädliche" Kohlendioxid unüberlegt in die
Luft. Den Hauptanteil '"blasenv aber im echten Sinn des Wortes die
menschlichen und tierischen Lebewesen in die Atmosphäre. Pro
Person ist diese Menge aber nicht davon abhängig, ob der
Mensch aus einer Industrienation kommt oder nicht. Der Mensch aus der
Industrienation bläst vermutlich im Mittel weniger
Kohlendioxid in die Luft, weil er im Mittel weniger hart
körperlich arbeiten muß. Bei ihm sind natürlich
dann wieder seine Freizeitaktivitäten zu beachten: je mehr Sport,
desto schlimmer. Deshalb kamen vor mir auch andere Leute auf
den Gedanken, daß die Menschen zur "Rettung" des Klimas das Atmen
einstellen sollten.
Mit Sicherheit "bläst" ein körperlich hart arbeitender
Mensch viel mehr Kohlendioxid in die Luft als ein
"Schreibtischtäter". Also sollte man die wenig verdienenden
Arbeiter mit einer Zusatzökosteuer belasten, die
man den Kontrolleuren und anderen "Schreibtischtätern" erlassen
könnte. Da die Menschen nur die Fette und Kohlehydrate verbrennen
können, die sie essen, wäre auch eine massiv erhöhte
Lebensmittelumsatzökosteuer eine geeignete Maßnahme.
Da beim Ackerbau die Landwirte durch den Pflanzenanbau der Atmosphäre Kohlendioxid entziehen, während die Tiere Kohlendioxid in die Atmosphäre "blasen", könnte der Ackerbau von einer Ökoumsatzsteuer entlastet werden, während die Viehzucht mit einer Ökosteuer zu belasten ist.]
Da inzwischen bei allen Verbrauchsgütern durch die EU ein stark vergrößerter Transport üblich ist, durch den direkt und indirekt Kohlendioxid in die Atmosphäre "geblasen" wird, liegt als einzige Maßnahme nur die Abschaffung des gemeinsamen Marktes der EU und die Abschaffung des Weltmarktes auf der Hand. Die Größenordnung des indirekt "Kohlendioxid in die Atmosphäre Blasen" ist schwer abzuschätzen, und man benötigt deshalb selbstverständlich den Einsatz einer wissenschaftlichen Kommission, die das untersucht. Ich erläutere es hier nur mit einem Beispiel: Wenn man in einem Haushalt nur elektrischen Strom benutzt, der inzwischen lebendig und gelb ist und aus der Steckdose kommt, gibt es außer dem menschlichen und tierischen Atmen kein "Blasen" von Kohlendioxid in die Luft. Aber aus der Steckdose kommt der Strom nur, weil es Generatoren gibt, bei deren Herstellung Kohlendioxid in die Atmosphäre "geblasen" wird und die während des Betriebs unterschiedliche Mengen Kohlendioxid in die Atmosphäre "blasen". Die Kernkraftwerke, Wasserkraftwerke, Solaranlagen und Windkraftanlagen "blasen" deshalb insgesamt nur durch ihren Bau und nicht mehr beim Betrieb Kohlendioxid in die Atmosphäre. Als politische Lösung für die Zukunft bliebe also die Empfehlung, keine Kraftwerke zu bauen und die vorhandenen möglichst lange zu betreiben. Ähnlich ist es bei den Häusern, Autos usw., womit wir bei den angeblich schlimmsten Umweltverschmutzern angelangt sind.
Die Häuser und Autos müssen nicht nur gebaut werden, sondern die Häuser müssen in den gemäßigten Breiten im Winter beheizt werden und die Automobile "blasen" bei dem üblichen Kraftstoff Kohlendioxid in die Luft, womit wir zur Kraftstoffalternative Wasserstoff geführt wurden. Wasserstoff wird bekanntlich zu Wasser verbrannt. Aber, oh Schreck, Wasserdampf soll ja ein noch viel schlimmeres "Treibhausgas" sein als Kohlendioxid. Der meiste Wasserdampf wird aber unbestritten über den Ozeanen produziert. Also bleibt als einzige globalpolitische Lösung das Stillegen der Ozeane und das Einstellen der Atmung der menschlichen und tierischen Lebewesen. Wesentliche sekundäre angebliche Folgen des Treibhauseffekts hätte man damit automatisch im Griff: Überschwemmungen, Wirbelstürme, Versinken von Inseln. Natürlich bliebe noch das Zurückgehen der Gletscher zu bekämpfen: Man transportiert dazu alles Wasser der Ozeane als Eis auf die Kontinente. Von den Kontinenten wird dadurch wesentlich mehr Sonnenstrahlung reflektiert und wesentlich weniger absorbiert und von den "Treibhausgasen" reemittiert. Als elegante Lösung bietet sich an, die Erde in einen größeren Abstand zur Sonne zu bringen. Dann gefriert alles Wasser und die menschlichen und tierischen Lebewesen stellen von allein das Atmen ein. Das Pflanzenwachstum würde schwieriger, aber die angebliche "Klimakatastrophe" wäre vermieden.
Wenn man diese konsequent durchgeführten angeblichen Klimaschutzmaßnahmen sieht, die alle nur auf die Vernichtung des menschlichen, tierischen und pflanzlichen Lebens aus sind, sollte man froh sein, daß es Leute wie Wolfgang Thüne gibt, die unermüdlich ihre Freizeit opfern, um den Menschen vom Vorwurf des Klimakillers freizusprechen. Ich hoffe, daß der "Freispruch" einen Beitrag dafür leistet, daß die beschriebenen Zukunftsvisionen nicht eintreffen, daß also die Menschen lieber ökonomisch freier leben wollen, statt ökologisch zu sterben. Denn eines ist sicher: die angeblichen Treibhausgase Wasserdampf und Kohlendioxid sind für die Lebewesen auf der Erde lebensnotwendig. Die Lebewesen kann man "killen", das Klima nicht.
[Es ist schon merkwürdig, daß noch keinem wissenschaftlichen Laien aufgefallen ist, daß die angekündigten Unwetterkatastrophen, wie Wirbelstürme, Taifune, steigende Ozeane, schmelzende Gletscher usw. immer verbunden auftreten mit dem lebensnotwendigen Wasser, obwohl diese Vorgänge angeblich vom ebenfalls lebensnotwendigen Kohlendioxid ausgelöst worden sein sollen.]
Der Mensch kann das Wetter nicht beeinflussen und deshalb auch nicht das aus den Wetterparametern berechnete Klima. Dies ist simple Logik. Genauso ist es simple Logik, daß aus etwas Falschem alles folgen kann, daß also keine falsche Hypothese durch eine richtige Folgerung nachträglich bewiesen werden kann. Diese Regeln kann kein angeblicher "Wissenschaftler" außer Kraft setzen. Aber auf die Anklagebank wurde der Mensch nicht von freien Wissenschaftlern gesetzt, die sich der zweckfreien freien Wissenschaft verschrieben haben, sondern es sind die "gesellschaftlich relevanten" Pseudowissenschaftler aus den modernen "gesellschaftlich relevanten" Pseudowissenschaften.
Es sind plötzlich merkwürdige neue "Wissenschaften" entstanden, wie Umweltphysik, Umweltbiologie, Umweltchemie, Umweltmeteorologie, Umweltpolitik, ..., denen das aussagelose Wort "Umwelt" die "gesellschaftliche Relevanz" verliehen hat. Die früher nützlichen Kernforschungszentren wurden zu überflüssigen, wissenschaftlich wertlosen Umweltinstituten. Deshalb möchte ich den Lesern dieses Buches empfehlen, sich in dem Text von Wolfgang Thüne vor jedem Wort "Wissenschaft " oder "Wissenschaftler"das Attribut "gesellschaftlich relevant"eingefügt zu denken und dabei aber nicht zu vergessen, daß es früher einmal wertfreie, freie, nicht korrupte, ehrliche Wissenschaften in Deutschland gegeben hat.